ESOTERISCHES WISSEN

Die psychologische Astrologie

 

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Astrologie - Der Tierkreis-Führer

Das Erlebnisprogramm der psychologischen Astrologie

Wenn das Maß überschritten ist, zerbricht die Form — Die Urqualität des 11. Zeichens

Was das Sternbild am Himmel verrät

Wer Anfang September um Mitternacht in südlicher Richtung in den Himmel schaut, erblickt zwischen dem weit ausgedehnten Sternbild Fische und dem Dreieck des Steinbocks ein Gewirr von Sternen. Versucht er mit Hilfe seiner Phantasie einzelne Lichtpunkte zu einer Linie zu verbinden, kann er mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten spielen: Er erkennt eine oder zwei zackige Wellenlinien oder eine züngelnde Schlange, die am fernen Horizont vom Himmel herab die Erde berührt.

Mit diesem freien Spiel der Phantasie befindet sich der nächtliche Betrachter bereits mitten im Energiefeld des Wassermanns, welches dem Menschen Freiheit bei der Gestaltung seines Lebens gewährt.

Assoziationen: Phantasie - Schöpferische Freiheit

Eine Reise durch die Natur im Januar/Februar

Im Januar und Februar lastet der Winter am härtesten über der nördlichen Erde. Kleinere Bäche und seichte Seen gefrieren manchmal bis auf den Grund hinunter. Der Schnee türmt sich meterhoch auf und eiskalte Stürme begraben ganze Landstriche unter einer weißen Mauer. Selbst die Luft ist schneidend kalt wie Eis.

Dann, ganz plötzlich, manchmal innerhalb einer einzigen Nacht, schlägt das Wetter um und Tauwetter fällt über das Land. Das Eis zerspringt und die Schneewasser tosen ins Tal, tragen Hügel ab und ebnen ein. Die Pflanzen und Samen spüren das wärmere Licht: Tief in ihrem Innersten regt sich neues Leben. Die Natur erwacht aus ihrer Erstarrung. Wurzeln ziehen Wasser aus der Erde und es verteilt sich himmelwärts, die Äste und Zweige hinauf, bis es am Ende der Wassermannzeit die äußersten Spitzen erreicht. Bei einigen früheren Gewächsen schwellen jetzt schon die Knospen deutlich an.

Auch die Tiere riechen den Frühling, obwohl er noch Wochen entfernt ist: Manche beenden ihren Winterschlaf und nützen die Schneeschmelze, um im aufgeweichten Boden nach Nahrung zu suchen und ihre Vorratskammern aufzufüllen. An einem besonders warmen und sonnigen Tag beginnen die ersten Vögel mit ihrer Balz.

Assoziationen: Wechsel - Erwachen der Natur

Wassermann-Energie im Brauchtum und in kirchlichen Festen

Genau wie in der Natur erwachen auch in den Menschen im Januar und Februar wieder neue Energien. Der Bauer muss die Bäume beschneiden, bevor das himmelwärtsschießende Wasser die Äste und Zweige erreicht. Der Volksmund sagt, dass es nach Lichtmess am 2. Februar die Bäume schmerzt, wenn man sie schneidet. Außerdem muss der Dung auf den Schnee gestreut werden, damit er mit der Schmelze unter den Boden kommt.

Überall feiert man das sich ausbreitende Licht der Sonne. Nördlich des Polarkreises steht sie jetzt wenigstens für ein paar Stunden über dem Horizont. Aber auch weiter südlich ist die feuchtkalte Jahreszeit vorüber und an geschützten Stellen zeigt sich das erste Grün. In der wechselhaften Witterung — einmal klirrender Frost und Schnee, dann wieder ein plötzlicher Wärmeeinbruch - sahen die Naturvölker einen Kampf zwischen Winter und Frühling, den einmal die dunkle und dann wieder die helle Seite gewann. Für die einfache Seele verdichtete sich dieses Ringen in einen Kampf zwischen guten und bösen Geistern. Symbolisch ist dieses Geschehen im Fasching eingefangen, dem wichtigsten Brauch dieser Zeit.

Wenn während der Baseler Fastnacht morgens um vier Uhr in der Stadt Ratschenknallen, Hörnerblasen, Glockenläuten und Feuerwerk erschallen, dann gilt dieser ohrenbetäubende Lärm der Vertreibung der Wintergeister. Auch in vielen anderen Gegenden gibt es Umzüge und Umtriebe, in der die Fratze des Bösen ihren letzten Auftritt haben darf, bevor sie — genau wie der Winter — acht bis zehn Monate zu verschwinden hat. Im Volksmund heißt es, dass man beim Faschingstreiben die von der Kälte erstarrten Glieder ausschütteln soll; man würde dadurch den Winter auch aus dem steifen Körper vertreiben.

Noch ein anderer Brauch gehört fest zum Fasching: Es ist das Spiel mit Verkleidungen, Masken und Rollentausch, das bereits die Römer kannten. In bestimmten Garnisonen wurde einmal im Jahr ein einfacher Soldat durch Los zum Kaiser bestimmt. Für dreißig Tage durfte sich der Auserwählte jeden Wunsch erfüllen. Dann allerdings fand seine phantastische Karriere ein jähes Ende; er musste sich selbst die Kehle durchschneiden. Das gleiche, allerdings ohne das schreckliche Finale, geschieht heute, wenn der >Weiberrat< in den letzten Tagen des Karnevals die >Stadt regiert, oder wenn Faschingsprinz und Prinzessin während der Karnevalszeit symbolisch die Regierungsgeschäfte übernehmen.

Der Fasching schafft eine Ausnahmesituation. Plötzlich ist erlaubt, was das ganze Jahr über verpönt und verboten ist: Männer ziehen Weiberkleider an und Frauen treten als galante Männer auf. Man duzt sich mit den Vorgesetzten und erotische Tabus scheinen wie aus der Welt geschafft. Als könnte der Mensch im Karneval aus Klischees, Gewohnheiten und Zwängen einfach ausbrechen, als wolle er wenigstens für eine bestimmte Zeit etwas völlig Anderes erleben und unternehmen als im übrigen Jahr.

Assoziationen: Kampf zwischen Winter und Frühling - Karneval - Rollentausch - Ausnahmesituation

Das 11. Zeichen in der westlichen, chinesischen und indianischen Astrologie

Wassermann — Westliche Astrologie

Der Wassermann ist nach Zwilling und Jungfrau das dritte menschliche Symbol der westlichen Astrologie. Allerdings versteht man nicht sofort wie bei den anderen beiden Zeichen, was damit gemeint ist. Ein Wassermann taucht höchstens in Märchen oder Fabeln auf. Meistens ist er ein Geist der Meere, der sich manchmal brüstend an der Wasseroberfläche zeigt und den Seefahrern und Fischern einen gewaltigen Schrecken einjagt.

Erst wenn man andere Benennungen des 11. Zeichens erwähnt, wird deutlich, wer mit dem Wassermann wirklich gemeint ist: Man bezeichnet das Sternbild auch >Wasserträger<, >Wasserschöpfer<, >Ausschenker< oder >Wasseramphore<.

In ärmeren, südlichen Ländern, in denen Wasser sehr rar und kostbar ist, sieht man ihn auch heute noch ebenso wie zu Urzeiten mit lautem Rufen sein Wasser feilbieten. Natürlich trifft man ihn auch auf den Feldern, wo er mit seinen Krügen die Saat bewässert. In den heißen Ländern war und ist er ein sehr armer, aber zugleich wichtiger und angesehener Arbeiter. Darstellungen von ihm findet man schon in Grabkammern der Pharaonen. In Ägypten hat man einen göttlichen Wassermann auch für das An- und Abschwellen des Nils verantwortlich gemacht: Der große Fluss der Ägypter stieg jedes Frühjahr zur Schneeschmelze weit über seine Ufer hinaus und brachte damit dem ganzen Land Fruchtbarkeit. Um sich auf dieses gewaltige Anschwellen des Flusses rechtzeitig einzustellen, studierten die Gelehrten Ägyptens den Zusammenhang der Jahreszeiten mit dem Lauf der Gestirne. Ganz sicher war dies eine der Geburtsstunden der Astronomie und Astrologie.

Wie im Karneval entdecken wir auch im Wassermann ein Sinnbild für Umpolung, Befreiung und Veränderung: Der arme, unbedeutende Wasserträger erscheint auf einer anderen Ebene erhöht, reich und wird zum Symbol für Wachstum und Fruchtbarkeit.

Assoziationen: Wasserträger - Fruchtbarkeit - Umpolung

Der Tiger — Chinesische Astrologie

In China nennt man den Tiger auch brennender Schatten< oder >plötzlicher Tod<. Er wird von Menschen und Tieren gefürchtet, weil er seine Beute plötzlich und unerwartet angreift. Im Land der aufgehenden Sonne gilt er als das einzige Tier, das dem Löwen, dem König der Tiere, seinen Rang streitig macht. Er ist mißtrauisch und tollkühn, verschlagen und überaus mutig. Überhaupt wird bei ihm häufig seine Widersprüchlichkeit betont. Auch Menschen, die im Jahr des Tigers geboren sind, zeigen nach Ansicht der chinesischen Astrologen einen widersprüchlichen Charakter und sind daher sehr schwer einzuordnen. Das Gleiche behaupten westliche Astrologen: Wassermänner seien weltoffen und zugleich hilflos und schüchtern, sie besitzen sehr viel Humor, können aber auch äußerst ernst und unbeweglich sein. Sie sind Träumer und Phantasten - aber haben trotzdem große Achtung vor der Wirklichkeit.

Assoziationen: Plötzlichkeit - Widersprüchlichkeit

Der Otter — Indianische Astrologie

 

Weil sie viele menschliche Eigenschaften aufweisen, gelten Ottern bei den Indianern als Fabelwesen. So beherrschen sie zahlreiche Laute, mit denen sie untereinander kommunizieren. Sie sind erfinderisch, benutzen Steine als Werkzeuge, um Muschelschalen zu knacken und bauen sich - im Sommer aus Schlamm und im Winter aus Eis - >Rutschen<, auf denen sie wie kleine Kinder spielen. Wie Delphine scheinen sie für nichts anderes geboren zu sein, als spielerisch und lustvoll zu leben. Diese >Lebenskünstler< werden ungefähr einen Meter lang, haben ein wundervolles, schokoladebraunes Fell und brauchen die Nähe des Wassers. Wegen ihrer besonderen Lebensweise spielen sie in der Kultur der Indianer eine herausragende Rolle und meistens besteht der Beutel eines Medizinmannes aus einem Otterfell. Auch in Legenden taucht der Otter als liebenswürdiges Tier auf, das sogar Menschen beschützt und unterhält. Man erzählt auch, dass Ottern den schlechten Ruf ihrer Familie aufzuheben versuchen: Die üblichen Marder sind nämlich als bösartig und gierig verschrien. Dies soll die Ottern dazu veranlasst haben, genau das Gegenteil ihrer Brüdern und Schwestern zu zeigen. In dieser Umkehrung ist ein deutlicher Bezug zum Wassermann der westliche Astrologie zu sehen.

Assoziationen: Spiel - Intelligenz - Erfindergeist

Die psychologische Bedeutung

Die Geschehnisse des 11. Zeichens kann man am besten mit Begriffen wie >Umbruch<, >Verkehrung ins Gegenteik oder >Umsturz< beschreiben. Die Sonne nimmt nach der Winter-Wende am 21. Januar täglich an Leuchtkraft zu. Ihre Wärme dringt in den Boden und erweckt die Natur. Bei den Menschen findet die Freude über diesen Umschwung und das Nahen des Frühjahrs im Karneval seinen Ausdruck.

Auf der Ebene des 10. Zeichens wird das Leben verdichtet. Jetzt, im 11. Zeichen, springt es aus der Form. Menschen erleben diesen Sprung als >Geistesblitz< oder >Eingebung<, als Prinzip des Plötzlichen und Originellen, als >Aha-Erlebnis<, das eine Sichtweise völlig verändern kann. Viele Erfindungen entstammen solchen plötzlichen Eingebungen. Während routinemäßige Vorgänge des Verstandes heute mehr und mehr von Computern übernommen werden können, bleibt die schöpferische Intelligenz ein Rätsel und kann durch keine Maschine ersetzt werden.

Übung — Ein Kippbild

Betrachten Sie bitte eine Minute lang den Kelch auf dieser Seite. (Siehe Abbildung). Versuchen Sie, Ihren Blick so starr wie möglich zu halten. Stellen Sie sich vor, Ihre Augen wären Öffnungen einer Kamera und würden jetzt belichtet werden.

Nach einer Minute ändern Sie bitte Ihre Aufmerksamkeit: Versuchen Sie jetzt, zwei Gesichter im Profil zu erkennen. Sie werden sehen, dass es Ihnen ganz leicht fällt, Ihre Wahrnehmung umzupolen und Sie können dann sowohl den Kelch als auch die Gesichter erkennen.

Betrachten Sie danach einmal Ihre Körperhaltung beim Lesen. Vielleicht sitzen Sie auf einer Bank oder in einem Stuhl, möglicherweise lesen Sie aber auch dieses Buch vor dem Einschlafen in Ihrem Bett. Wenn ich Sie jetzt bitte, sich aufzurichten oder kurz aufzustehen, dann werden Sie, völlig zu Recht, davon ausgehen, dass diese Veränderung nur durch die Kraft Ihrer Muskeln möglich ist, die sich gegen die Schwerkraft der Erde behaupten müssen. Ich bitte Sie, sich jetzt aber einmal vorzustellen, dass es außer der Schwerkraft noch eine völlig andere Kraft gibt, die von oben wie eine Anziehung auf Sie wirkt und Sie, ohne dass Sie Muskelkraft anwenden müssen, aufheben kann. Vielleicht stellen Sie sich vor, Sie seien wie eine Marionette an unsichtbaren Fäden aufgehängt und könnten jetzt langsam durch diese aufgerichtet werden. Wenn Sie dieses >Lifting-up<, wie es in der Körpertherapie genannt wird, einmal anwenden, werden Sie feststellen, dass Sie Ihre Körperhaltung und Ihre Bewegungen ganz anders erleben. Sie haben Ihre Wahrnehmung über Ihren Körper umstrukturiert.

Auch die Astrologie verändert das Denken: Bevor der Mensch wusste, dass zwischen den Sternen und psychologischen Vorgängen ein Zusammenhang besteht, glaubte er, er hätte sein Leben in seiner Hand, oder es sei vom Zufall oder einem höheren, göttlichen Wesen bestimmt. Bezieht er sich auf die Astrologie, wird er ein Glied eines übergreifenden, kosmischen Geschehens.

Aus der Sicht des Wassermanns geschieht der Sprung aus der Form nicht zufällig, sondern folgt einer Gesetzmäßigkeit: Er benötigt die >Vorarbeit der Steinbock-Energie. Erst wenn die bereits erwähnte Konzentration im 10. Zeichen eine bestimmte Verdichtung erreicht hat, ist eine Umpolung möglich. Dieses Gesetz kennen Forscher und Wissenschaftler nur allzu gut: Gedankenblitze oder Erfindungen fallen nicht aus dem Himmel, sondern es geht ihnen eine intensive Vorarbeit voraus, die ein bestimmtes Sujet von allen Seiten unter Druck setzt, bis es - dann allerdings völlig plötzlich und unerwartet - umkippt und eine neue Einsicht ermöglicht.

In Asien, dem Land der aufgehenden Sonne, hatte dieses Wissen schon immer seinen Platz. Das I-Ging, ein uraltes, chinesisches Orakelspiel, ist vielleicht bei uns am bekanntesten. Danach schlägt alles, was seinen Höhepunkt erreicht hat, in sein Gegenteil um. Was >yang< (männliche Urkraft) war, wird >yin< (weibliche Urkraft) und umgekehrt.

Im Karneval leben magische Zauberriten fort. Bei der Winteraustreibung in der Schweiz oder Baden-Württemberg verkleiden sich die Leute mit den hässlichsten Masken. Man treibt sozusagen das Böse mimetisch auf den Gipfel. Erst dann kann der Umschlag erfolgen.

Die Homöopathie funktioniert ebenso: Durch eine hochpotente Verdünnung eines Heilmittels wird ein bestimmter Krankheitsvorgang eingeleitet, dem die Genesung folgt. Similia similibus curantur — Ähnliches soll mit Ähnlichem geheilt werden!

Bevor der Planet Uranus im Jahre 1781, am Vorabend der französischen Revolution, durch W. Herschel entdeckt wurde, regierte der Planet Saturn sowohl das Zeichen des Steinbocks als auch das des Wassermanns. Dabei war der Saturn des 11. Zeichens ein >überzogener< Saturn oder die Folge und Konsequenz zu großer Verdichtung auf der Ebene des 10. Zeichens.

Auch der Gang der Geschichte folgt einem Rhythmus von Verdichtung und Expansion. Allen großen Kulturen wie beispielsweise dem Ägypten, Griechenland und Rom der Antike folgten auf den Höhepunkt jeweils Phasen der Dekadenz und des Untergangs. Das Zeitalter des Feudalismus wurde von der Revolution abgelöst. Zu den Auswüchsen des modernen Kapitalismus werden Gegenbewegungen ein Korrektiv bilden müssen.

Viele sprechen in diesem Zusammenhang von New Age, dem neuen Zeitalter. Gemeint ist damit eine astronomisch richtige Beobachtung, dass sich der Frühlingspunkt — Bezugspunkt der Erdachse - alle 2000 Jahre verschiebt, und jetzt am Anfang des Wassermann-Zeichens liegt. Damit sind große Hoffnungen, aber auch enorme Ängste verbunden: Astrologisch gedeutet erwartet die Welt durch das Neue Zeitalter eine Umpolung sämtlicher Werte. Geschieht sie nicht friedlich, sondern in einem Kampf, droht der Welt der atomare Holocaust.

In diesem Zusammenhang ist es auch von großer Bedeutung, dass die Veränderungen zu Ende des Jahres 1989 in der DDR und Osteuropa unter astrologischen Zeichen abliefen, die in einem deutlichen Bezug zu den Energien des Wassermann-Zeichens standen. Z. B. überquerte der laufende Uranus den Aszendenten des DDR-Geburtshoroskops und stand zugleich in Opposition zum mundanen Uranus. Auch dort wurde der Druck des kommunistischen Regimes so stark, dass im Sinne des 10. Hauses das Maß überschritten wurde und ein entgegengesetzter Prozess ablaufen musste. So ungeheuer hoffnungsvoll die Menschheit durch die vergangenen politischen Prozesse auch geworden ist, sie darf jetzt nicht in eine neue Erstarrung, dieses Mal in naive Euphorie oder gar Schadenfreude, verfallen. Sonst ist der Rückfall zum Dogmatismus bereits vorprogrammiert, so wie auch die Flut der Französischen Revolution den Kaiser Napoleon an Land spülte.

Je intensiver sich die Energien des 10. Zeichens verdichtet haben, umso gewaltiger ist der anschließende Prozess der Befreiung. Aber umso schneller kann der Befreiung auch eine erneute Lähmung folgen.

Nach meinen Erfahrungen neigen viele Menschen dazu, mit den Kräften des 11. Zeichens den Zwängen des Lebens entkommen zu wollen. Döbereiner, ein bekannter Münchner Astrologe, sprach im Zusammenhang mit dem 11. Zeichen von einer >Türe aus Rauch<, die Menschen kraft ihres Geistes durchschreiten können und hinter der die herrlichen Räume der Einbildung warten.

Ein Kind des neuen Zeitalters hat es besonders leicht, diese Türe zu öffnen: Es ist die esoterische oder spirituelle Bewegung. Als Kenner der Szene darf ich behaupten, dass sich in dieser Bewegung ein ungeheures Potential versammelt. Überall, in Tausenden von Workshops und Seminaren treffen sich Menschen, die durch die Kraft ihres Geistes versuchen über die rein materielle Ebene hinauszuwachsen. Man spricht mit verstorbenen Geistern<, >höheren Wesen<, >taucht in vergangene Lebern oder sieht >mit prophetischen Kräften in kommende Jahrhunderten Ja, das alles ist durch die Energie des 11. Zeichens möglich. Aber, jede einseitige Entwicklung - hier die der Spiritualität - trägt die Gegenseite in sich. Wenn die spirituelle Entwicklung nicht nur Türen aus Rauch aufstoßen und sich damit selbst auflösen will, braucht sie einen deutlichen Bezug zur alltäglichen Wirklichkeit.

Einen eindeutigen Bezug zum Wassermann hat auch die Drogensucht. Der jugendliche Mensch versucht mit Hilfe einer chemischen Substanz dem Druck der alltäglichen Routine zu entkommen, ja er verfügt über ein Mittel, das ihm wie nichts anderes auf der Welt verspricht, innerhalb von Sekunden aus der harten Gegenwart in eine heile Welt zu entfliehen. Eine Drogentherapie muß daher eine echte Alternative für den Abhängigen anbieten. Solange sie dazu nicht in der Lage ist, sind in Anbetracht der täglich steigenden Zahl von Drogentoten, Diskussionen über die Freigabe von Drogen einfach ein Gebot der Menschlichkeit.

Einem Astrologen begegnen die Auswirkungen des 11. Zeichens stärker als anderen Beratern: Manche Menschen fühlen sich durch die Energie des Wassermanns >auserwählt<, glauben sich der Dualität allen Lebens für immer entkommen und suchen dann einen Astrologen auf, um eine Bestätigung für ihren geistigen >Quantensprung< zu erhalten. Es ist dann immer sehr schwierig, sie wieder behutsam, aber bestimmt mit der Wirklichkeit zu versöhnen.

Auf der anderen Seite kommen zu mir auch viele Menschen, weil sie die Kraft des 11. Zeichens spüren und nach einem Ausweg suchen.

Ist der Sprung aus der Kontinuität astrologisch angesagt, wird jede Routine als leidvoller Zwang erfahren und schafft sich in Verweigerung und Rebellion ein Ventil. Ich kenne Frauen und Männer, die dann urplötzlich aus ihrer langjährigen Beziehung ausbrechen oder einen sicheren Beruf beinahe von heute auf morgen an den Nagel hängen.

Im individuellen Horoskop entspricht dem 11. Zeichen das 11. Haus. Das Tierkreiszeichen, das vom 11. Haus angeschnitten wird, nennt das Feld, auf dem die Veränderung möglich und nötig ist. Dort sucht der Mensch den Sprung aus der Routine, aus der Form. Dort erfährt er einen geistigen Gedankenblitz und dort besteht auch die Gefahr, dass er sich in einer Art Wirklichkeitsflucht hinter Türen aus Rauch selbst verliert. Ich habe den Begriff >Umbruch< gewählt. Aber Worte wie >Umpolung<, >Erneuerung<, Plötzlichkeit, >Befreiung<, >Rebellion< oder >Umstrukturierung< wären genauso geeignete Begriffe, um das 11. Haus astrologisch zu beschreiben.


      







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