ESOTERISCHES WISSEN

Die psychologische Astrologie

 

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Astrologie - Der Tierkreis-Führer

Das Erlebnisprogramm der psychologischen Astrologie

Der Weg hinauf zum Gipfelkreuz - Die Urqualität des 10. Zeichens

Was uns das Sternzeichen am Himmel verrät

Wer sich Anfang August unter dem nächtlichen Himmel auf die Suche nach dem Sternbild des Steinbocks macht, braucht einen Blick über weites, ebenes Land oder von einem Berg herab. Nur so kann er tief im Süden, ganz nahe am Horizont, circa zehn schwach leuchtende Sterne erkennen, die das Auge wie selbstverständlich zu einem massiven Dreieck verbindet. Auf einer der Dreieckspitzen befindet sich ein Fortsatz, eine Art Horn. Albrecht Dürer wurde von der Anordnung der Sterne und dem Namen Steinbock inspiriert und gestaltete in seiner Abbildung des Himmels ein mächtiges Tier mit großen, schweren Hörnern, welches majestätisch und selbstzufrieden auf der gedachten Linie der Ekliptik kauert. Auch im Betrachter mag sich ein Gefühl erhabener Ruhe ausbreiten: Er begegnet dem Sinnbild des Steinbocks, der über dem Leben thront.

Assoziationen: Ruhe - Gelassenheit - Ordnung

Eine Reise durch die Natur im Dezember/Januar

Wenn die Sonne für den nördlichen Teil der Erde ihren tiefsten Stand erreicht hat, und die Nacht am längsten verweilt, beginnt die unerbittliche Zeit des Winters. Eis und Schnee regieren das Land, bannen springendes Wasser und türmen es zu bizarren, gläsernen Kaskaden auf. Wie ein weicher, weißer Teppich fällt der Schnee und erstickt jeden Laut. Die Luft ist unendlich klar und das Licht der Sonne bricht sich am gläsernen Schliff des Winters. Nachts finden selbst die Sterne einen funkelnden Widerschein im Spiegel der schneebedeckten Erde.

Das Leben flieht vor dem eisigen Hauch, zieht sich tief in Wurzeln und Samen zurück. Die Tierwelt verschläft in Löchern oder Höhlen ihre Zeit, ernährt sich von der gesammelten Nahrung des Sommers oder scharrt karges Moos und Rinde vom Baum ab.

Was den Winter überdauern will, muss geschaffen sein für die kalte Jahreszeit, braucht Härte, Ausdauer und die Fähigkeit, in seinem Innersten ruhend zu verharren.

Assoziationen: Kälte - Konzentration - Ausdauer - Härte

Steinbock-Energie im Brauchtum und in kirchlichen Festen

Mit Beginn der Steinbockzeit am 23. Dezember feierten die Völker Mitteleuropas die geweihten Nächte. Man nannte diese Nächte auch Rauhnächte oder Zwischennächte. Sie entsprechen dem scheinbaren Stillstand der Sonne und dauern 12 Tage.

Die Bräuche waren von Land zu Land verschieden, aber immer feierte man symbolisch die ewige Lebenskraft. Vielerorts schnitt man jetzt Mistel, Efeu oder Tannenzweige ab. Diese immergrünen Pflanzen galten als Träger besonders magischer Kräfte. So schrieb der römische Feldherr Cäsar in seinem Bericht über die germanischen Druiden, dass diese die Unsterblichkeit der Seelen auch mit Hilfe von frisch geschnittenen Mistelzweigen beschwören würden. Im Weihnachtsfest lebt dieser Glaube fort: Der geschmückte Tannenbaum ist ein uralter heidnischer Brauch in christlichem Gewand.

In der Dunkelheit der zwölf langen Nächte, in denen die Sonne bis zu 16 Stunden unter dem Horizont verweilt, suchte der archaische Glaube der Menschen nach Zeichen unvergänglicher Lebenskraft. Denn in den Rauhnächten hatten die Geister der Verstorbenen und andere furchterregende Kräfte besonders viel Gelegenheit, ihr Unwesen zu treiben. Man nannte sie das >Totenvolk<, >Frau Holle und Perchta<, das >Nachtvolk< oder >Wodans Heer und seine wilden Reiter<. Um sie zu bannen, stellte man immergrüne Bäume auf oder überließ ihnen ein Opfer-Schaf. In Italien gibt es noch heute den Brauch, beim Weihnachtsessen ein Gedeck für eine verstorbene Seele auf den Tisch zu legen. Selbst die beliebte Weihnachtsgans unserer Zeit war früher als Opfertier gedacht und man darf ruhig vermuten, dass den Geschenken, die man am Heiligen Abend überreicht, ein Rest magischen Glaubens innewohnt.

Auch unsere heutigen Bräuche zur Silversternacht haben uralte Wurzeln. So nannte man die >rauhen Nächte< auch >Los-Tage< oder >Schlussnächte< und da man glaubte, in dieser Zeit sein zukünftiges Glück >auslosen< zu können, warf man z. B. erhitztes Zinn oder Blei ins Wasser, um aus der Form die Zukunft zu erkennen. Auch das Feuerwerk in der Neujahrsnacht beruht auf dem Glauben, durch Lärm die bösen Geister zu vertreiben.

Mit dem Licht der wiederkehrenden Sonne, die jetzt täglich etwas länger über dem Horizont verweilt, sah man in die Zukunft — und man blickte zurück: In manchen Gegenden zahlte man das Gesinde aus, gab Lohn und Tadel, und legte über das vergangene Jahr Rechenschaft ab: Was ausgegeben und was eingenommen wurde - und was letzten Endes übrigblieb. In unserer Zeit führt man Anfang Januar zum Abschluss eines Rechnungsjahres die Inventur durch.

Assoziationen: Rauhnächte - Immergrün - Unsterblichkeit - Inventur.

Das 10. Zeichen in der westlichen, chinesischen und indianischen Astrologie

Der Steinbock — Westliche Astrologie

Weil der Steinbock auf der Flucht vor den Menschen in immer entferntere Regionen der Bergwelt fliehen musste, ist er in der freien Natur sehr selten geworden. Bekommt man ihn in einem Naturschutzgebiet hoch droben auf einem Felsen noch zu sehen, gewinnt man den Eindruck, dass er über dem Leben thront. Über viele Stunden kann ein altes Tier unbeweglich in die gleiche Richtung starren, und sein graubraunes Fell vermischt sich allmählich mit der steinernen Umgebung. Beim leisesten Geräusch, z. B. einem fallenden Stein, entwickelt der Steinbock jedoch eine faszinierende Behendigkeit: Selbst senkrecht aufragende Felsen kann er überwinden und er riskiert halsbrecherische Sprünge über tiefste Schluchten. Es gibt Tiere von der Größe kleinerer Pferde und einem Geweih von über einem Meter Länge. Die Männchen und die Weibchen mit ihren Zicken leben im Sommer in getrennten Rudeln. Nur während der Brunftzeit vermischen sich die Geschlechter.

Bei den Steinböcken gibt es eine strenge Hierarchie: Der stärkste Bock steht immer über dem Rest der Herde. Und auch die anderen folgen in ihrer Aufstellung dem erkämpften Rang. Kein Tier kann seinen Stammplatz verlassen, ohne einen erbitterten Kampf zu riskieren.

Steinbockrudel halten sich an der Schneegrenze auf. Im Sommer leben sie daher oberhalb der Baumgrenze, folgen im Winter dem Schnee und steigen hinunter bis in versteckte Täler.

Der Steinbock ist der König der Berge. Dieser Ruf wurde ihm nicht nur allein auf Grund seiner Kraft und Behendigkeit verliehen, sondern auch, weil er über allen anderen Tieren thront und weil er von Nahrung nahezu unabhängig ist. Die meiste Zeit lebt er von Flechten und Moos. Nur in der sehr kurzen Sommerzeit der Bergwelt genehmigt er sich frisches Gras. Der Volksmund nennt ihn daher auch den >König der Kargheit< oder >König des einfachen Lebens<.

Man schrieb ihm die Weisheit des Alters zu. In einer Berggeschichte regiert er im Rat der Tiere und ist so alt wie die Berge selbst. Oft betrachtet man ihn als Hüter und Wächter der Bergwelt. Ein Mensch braucht Kraft, Ausdauer, Mut und darf ein karges Leben nicht fürchten, um in den Lebensraum des Steinbocks einzudringen. Dort wird ihm das erhabene Gefühl zuteil, näher am Himmel und über den anderen zu stehen.

Assoziationen: Stärke — Behendigkeit - Kargheit - Hierarchie - König der Berge - Wächter

Der Büffel — Chinesische Astrologie

Im Land der aufgehenden Sonne ist der Büffel ein Symbol für Kraft und Eigensinn. Vergleichbar mit den Rindern der westlichen Welt, gilt er als unermüdliches Arbeitstier, das den Ochsenkarren genauso zieht wie den Pflug. Schwarz, mit geschwungenen, ausladenden Hörnern, lebt er, wenn er nicht zur Arbeit gebraucht wird, nahe beim Wasser. Sein Eigensinn ist unübertroffen. Jeder Reisende in Asien kennt seine Sturheit. Weder gutes Zureden, noch Drohungen, noch Gewalt bringen das Tier in Bewegung. Man muss warten, bis er sich von selbst erhebt. Man vergleicht seine Trägheit mit der Gewohnheit des menschlichen Geistes. So erzählt eine Geschichte, dass ein Büffel einen Bauern immer sicher nach Hause brachte, ohne dass er auch nur einmal in die Zügel greifen musste. Als aber eine Brücke, die eine Schlucht überspannte, einbrach, zog der Büffel - aus eingefleischter Gewohnheit — trotzdem genau seinen üblichen Weg und stürzte samt Bauer in den Abgrund.

Von Menschen, die im Jahr des Büffels geboren sind, sagt man in China, dass sie es durch ihre Prinzipien besonders weit bringen würden, weil sie sich gegen jeden Widerstand mit Hartnäckigkeit durchsetzen können.

Assoziationen: Kraft - Sturheit - Gewohnheit - Routine

Die Schneegans — Indianische Astrologie

Schneegänse sind die wild lebenden Verwandten unserer weißen Hausgans. Sie werden auch ungefähr so groß wie sie, haben aber grau-schwarze Flügelspitzen. Ihre Heimat ist Nordamerika. Der wissenschaftliche Name ist >Chen Hyperborea<, was so viel heißt wie >Gans, die von jenseits des Nordwindes kommt<. Dieser Name bezieht sich darauf, dass die Schneegans im Herbst bis zu 5000 Meilen hinter sich zurücklegt, bis sie den Golf von Mexico erreicht, um dort zu überwintern. Die gleiche Strecke legt sie im Frühjahr noch einmal zurück, um irgendwo in der Subarktis Kanadas ihr Nest zu bauen und zu brüten. Wie der Steinbock folgt die Schneegans dem Winter, und bevorzugt eine karge Lebensart. Auch im Rangverhalten gleicht die Schneegans dem Tier der Alpen. Es gibt eine festgelegte Hierarchie, die durch das Alter und die Stärke bestimmt ist. Bei ihren langen Flügen steht die Führungsgans an vorderster Spitze, während ihr die anderen, rückwärts und seitwärts leicht versetzt, nachfolgen.

Für die Indianer Kanadas war die Schneegans ein heiliger Bote, der den Wechsel der Jahreszeiten verkündete: Flogen sie nach Norden, nahte der Frühling, flogen sie Richtung Süden, war der Winter nicht mehr weit.

Assoziationen: Ausdauer - Bote der Zeit - Hierarchie

Die psychologische Bedeutung

Bereits das Himmelszeichen mit seiner dreieckigen, ruhenden Form verweist den Menschen auf die zentralen Themen des 10. Zeichens: Es sind Versammlung, Konzentration und Einfachheit. Die Geschehnisse in der Natur und die Bräuche der Zeit stimmen die gleichen Themen an: Die Natur verharrt und konzentriert sich in innersten Räumen, die Menschen durchwandern eine karge und stille Zeit. Die Kirche feiert den Messias, der die Endlichkeit des Daseins überwunden hat und damit allen Menschen die Unsterblichkeit der Seele verkündet. Symbolischer Ausdruck des ewigen Lebens sind der immergrüne, mit Lichtern und bunten Kugeln geschmückte Nadelbaum oder der Mistelzweig mit seinen im Winter reifenden, weißen Früchten.

Das Sinnbild des Steinbocks entführt die Seele des Menschen in die Welt der Berge, auf deren Gipfel er die Ewigkeit ahnen kann. Der Büffel, Symbol-Tier der chinesischen Astrologie, vermittelt Zähigkeit und Kraft, aber auch Sturheit und Routine. Die Schneegans, Totem-Tier der indianischen Astrologie, ist ein Bild für den ewigen Kreislauf aller Dinge.

Übung — Der Gedanke der Ewigkeit

In dieser Übung sollen Sie in Ihrer Erinnerung und Ihrer Phantasie danach forschen, was Ihnen das Gefühl von Zeit-losigkeit oder Ewigkeit vermitteln kann. Nehmen Sie einen Bleistift zur Hand und schreiben Sie die Worte oder Sätze auf die Ihnen dazu einfallen.

Die folgende Liste ist in einem astrologischen Ausbildungsseminar entstanden. Die Teilnehmer sollten die gleiche Aufgabe erfüllen wie Sie.

Sie können mit der Liste wieder auf spielerische Art und Weise Ihre astrologischen Kenntnisse überprüfen und jeweils hinter das Wort schreiben, welche astrologische Energie am besten dazu passen könnte.

Α Pyramide
В Gott
С Kosmos
D Die Liebe
Ε Das Meer
F Ein Berg
G Berühmtheiten (Beethoven, Shakespeare, Napoleon)
Η Der Dreißigjährige Krieg
I Der Tod
J Eine Spirale
К Das Wort
L Das Herz
Μ Der Lebensstrom
N Der Atem
О Der Schmerz
Ρ Das Unendlichkeitszeichen
Q Ein Kristall
R Die Zeit
S Wachstum
Τ Der Kreis
U Schönheit

Astrologische Entsprechungen

А - Steinbock, В - Schütze oder Fische, С - Wassermann oder Fische, D - Waage, Ε - Fische, F - Steinbock, G - Löwe, Η - Widder, I - Skorpion, J - Wassermann, К - Zwillinge oder Schütze, L - Krebs oder Löwe, Μ - Krebs, N - Zwillinge, О - Skorpion, Ρ - Fische, Q - Steinbock, R - Jungfrau oder Steinbock, S - Stier, Τ - Waage, U - Stier.

Der Winter spiegelt dem Menschen die Erstarrung des äußeren Lebens wider. So wie das Wasser, das als Symbol des fließenden Lebens gilt, sich bei Kälte und Eis verdichtet und erstarrt, findet auch der Mensch eine Form. Und wie das gefrorene Wasser tragen kann, so erhält auch der Mensch auf der Ebene des Steinbockzeichens einen Standpunkt und einen Halt.

In früheren Zeiten nannte man das Steinbockzeichen auch Ziegenfisch und zeichnete eine Ziege mit einem Fischschwanz. Dieses Sinnbild fasst sehr deutlich zusammen, dass im 10. Zeichen der Fluss des Wassers und damit des Lebens sich zur bestimmbaren Form konzentriert. Auch der Kristall ist ein Sinnbild der Steinbock-Qualität: Er wächst in Millionen von Jahren durch Verdichtung von Flüssigkeit zu einem gläsernen Stein.

Übung — Lebensinventur

In dieser Übung werden Sie aufgefordert, über Ihr Leben eine Art Rechenschaftsbericht zu führen. Erschrecken Sie nicht gleich über dieses Wort. Es geht darum, dass Sie sich selbst fragen, was von Ihnen in dieser Welt existiert, wenn es Sie selbst nicht mehr gäbe. Sie können diese Übung auch als eine Art Lebensinventur bezeichnen.

Wo und wie ist etwas von Ihnen in Ihrem Leben bisher Gestalt geworden ?

Jetzt ist es nicht wichtig, was Sie fühlen oder denken, lieben oder nicht mögen, sondern nur, was in Ihrem Leben objektiv geworden ist. Vielleicht neigen Sie ganz spontan dazu, zu sagen, dass Sie »nichts oder kaum etwas Objektives geleistet haben.« Dann sind Sie ganz sicher ein Mensch, der sehr hohe Ansprüche an sich stellt, so dass er gar nicht merkt, was er bisher verwirklicht hat.

Denken Sie zunächst einmal an Banalitäten:
Stehen Sie im Telefonbuch ?
Wo ist Ihre Geburt schriftlich registriert?
Wo ist Ihr Name noch überall festgehalten?

Betrachten Sie dann bitte Ihren Beruf: Vielleicht sind Sie ein Lehrer und vermitteln Schulkindern ein bestimmtes Wissen. In Ihrer Funktion als Lehrkraft geben Sie viel von Ihrer Person weiter. Ihre Korrekturen und Noten tragen Ihre Handschrift, das Wissen, der Eindruck Ihrer Persönlichkeit wird im Leben überall Spuren hinterlassen.

Vielleicht ist Ihnen aber ein anderer Bereich viel wichtiger: Nämlich Ihre eigenen Kinder. In Ihren Kindern und Kindeskindern fließt nicht nur Ihr Blut, sondern Sie geben auch Ihre Einstellungen und Werte weiter. Aus tiefenpsychologischen Arbeiten ist bekannt, dass sich manche Einstellungen selbst über Generationen >fortpflanzen<.

Möglicherweise haben Sie auch ein Buch geschrieben, in dem man jetzt an einem x-beliebigen Ort Ihre niedergeschriebenen Gedanken lesen kann. Oder Sie haben ein Geschäft, das Ihrer Initiative entstammt und Ihren Namen trägt.

All dies sind Beispiele Ihres Gestalt gewordenen Lebens.

Auch der Grabstein, der irgendwann Ihren Tod festhält, ist ein letztes äußerliches Zeichen Ihrer Existenz.

Auf der Ebene des 10. Zeichens betrachtet sich der Mensch nicht mehr von innen, sondern von außen. Alles was er fühlt, spürt, weiß, sieht oder denkt, ist im Spiegel der Steinbock-Energie nur flüchtig und vergänglich und zählt so wenig wie eine Rosenblüte, die im Herbst vergeht. Wie der Winter die Natur zensiert, legt der Steinbock an die Vielfalt menschlicher Verwirklichung ein objektives Maß.

Sigmund Freud entwickelte ein Modell der menschlichen Psyche. Er sprach von >Es<, >Ich< und >Über-Ich<. Das >Es< umfasst alle unbewussten Triebe und Instinkte. Das >Ich< steht für die bewussten Prozesse und das >Über-Ich< ist eine Kontrollinstanz. Ihr kommt die Aufgabe zu, durch Verbote und Idealanforderungen triebhaftes Handeln zu regulieren. Das geschieht zunächst durch Gesetze, Vorschriften und Werte wie z. B. die 10 Gebote, das Grundgesetz, die Verkehrsordnung und gesellschaftliche Konventionen. Jeder Mensch hat aber darüberhinaus ein ganz persönliches Über-Ich. Darin stecken individuell verinnerlichte Normen, Ansprüche und Werte, die meistens unbewusst sind, weil sie bereits in der frühen Kindheit verinnerlicht werden.

Der Mensch versucht die Normen des Über-Ichs zu erfüllen, ohne dass er oft überhaupt bemerkt, woher die Anforderungen kommen. Das Über-Ich wirkt wie ein objektives Maß oder ein Gesetz.

Freud hat auch beschrieben, dass die Psyche auf Abweichungen von dieser Norm mit Schuldgefühlen reagiert. Natürlich stellt sich ein Gefühl der Unzulänglichkeit umso leichter ein, je höher und unerfüllbarer die unbewussten Ansprüche sind. In einer Psychotherapie oder einer Selbsterfahrungsgruppe geht es daher auch besonders darum, die Ansprüche des Über-Ichs aufzudecken. Sind sie nämlich als Forderungen entlarvt, dann verlieren sie ihre diktatorische Gewalt. Dies ist auch eine wichtige Aufgabe astrologischer Beratung, einem Menschen anhand seines Geburtshoroskops seine inneren Ansprüche zu erklären.

Im individuellen Horoskop entspricht das 10. Haus der Steinbock-Energie. Das Tierkreiszeichen, das vom 10. Haus angeschnitten wird, nennt >Maß und Soll< der individuellen Psyche. Dort spürt der Mensch Anforderungen, sich zu veräußerlichen, objektiv zu werden. Dort liegt der Gipfel, den man erreichen muß. In der Fachsprache der Psychoanalyse zeigt das 10. Haus die persönlichen Inhalte des Über-Ichs.

Man nennt den Beginn des 10. Hauses auch MC oder Medium Coeli. Das ist der Mittagspunkt, an dem die Sonne zur Mittagszeit steht. Gemeinsam mit dem Aszendenten (AC), dem Imum Coeli (IС) und dem Deszendenten (DC) bildet der MC das astrologische Achsenkreuz.

Ich habe für das 10. Haus den Begriff Maß gewählt. Aber genauso würden Worte wie >Standpunkt<, >Ehrgeiz<, >Konzentration<, >Bewahrung< und ähnliche Begriffe das 10. Haus oder den MC astrologisch spezifizieren.

Tabelle X - Das 10. Haus oder der MC

10. Haus - WIDDER:

»Ich muss stark sein, darf keine Angst zeigen. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, das stark, lebendig und von Feuer-Energie getragen ist. Mein Über-Ich ist das arachaische Bild des Kämpfers.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin der Lebendigkeit.«

Begriffspaar: Maß und Startkraft.

10. Haus - STIER:

»Ich muss sinnlich sein und Besitz aufweisen. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, das fest, real, praktisch und von Erd-Energie getragen ist.

Mein Über-Ich ist das archaische Bild des zufriedenen Menschen.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin der Schönheit.«

Begriffspaar: Maß und Reichtum .

10. Haus - ZWILLINGE:

»Ich muss aktiv und informiert sein und möglichst viele Menschen kennen. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, das dem Bedürfnis nach Information entspricht und von Luft-Energie getragen ist. Mein Über-Ich ist das archaische Bild des Boten und Übermittlers.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin über Informationen.«

Begriffspaar: Maß und Information.

10. Haus - KREBS:

»Ich muss gefühlvoll und mütterlich sein und alles nachempfinden können. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, das anderen Menschen Schutz und Geborgenheit vermittelt und von der Energie des Wassers getragen ist. Mein Über-Ich ist das archaische Bild der Mutter.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin der Geborgenheit.«

Begriffspaar: Maß und Gefühl.

10. Haus - LÖWE:

»Ich muss stark, selbstgewiss und herzlich sein. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, das überzeugend und von Feuer-Energie getragen ist. Mein Über-Ich ist das archaische Bild des Prinzen oder der Prinzessin.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin des Lichtes.«

Begriffspaar: Maß und Selbstgewissheit.

10. Haus - JUNGFRAU:

»Ich muss vernünftig und flexibel sein und auf eigenen Beinen stehen. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, das verlässlich ist, die Zukunft berücksichtigt und von Erd-Energie getragen ist. Mein Über-Ich ist das archaische Bild des Planers.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin der Wirklichkeit.«

Begriffspaar: Maß und Vernunft.

10. Haus - WAAGE:

»Ich muss harmonisch und verbindend sein. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, das ästhetisch ist, Menschen verbinden kann und von Luft-Energie getragen ist. Mein Über-Ich ist das archaische Bild des Liebenden.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin der Harmonie und Liebe.«

Begriffspaar: Maß und Ergänzung .

10. Haus - SKORPION:

»Ich muss tief und hinterfragend sein. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, das Schatten und Dunkelheit bannen kann und das dabei von der Energie des Wassers getragen ist. Mein Über-Ich ist das archaische Bild des Magiers.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin der Nacht.«

Begriffspaar: Maß und Hingabe.

10. Haus - SCHÜTZE:

»Ich muss emphatisch und wissend sein. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, das den Körper mit dem Geist verbindet und das darüber hinaus von Feuer-Energie getragen ist. Mein Über-Ich ist das archaische Bild des Bekehrers.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin des Glaubens.«

Begriffspaar: Maß und Einsicht.

10. Haus - STEINBOCK:

»Ich muss klar und ausdauernd sein. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, was objektiv und verbindlich ist und von Erd-Energie getragen ist. Mein Über-Ich ist das archaische Bild des Bewahrers.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin der Konzentration.«

Begriffspaar: Maß und Maß.

10. Haus - WASSERMANN:

»Ich muss individualistisch und ungebunden sein. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, das zukunftsorientiert und von Luft-Energie getragen ist. Mein Über-Ich ist das archaische Bild des Rebellen.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin der Freiheit.«

Begriffspaar: Maß und Umbruch.

10. Haus - FISCHE:

»Ich muss besonnen und einfühlsam sein. Ich muss etwas aus mir hervorbringen und veräußerlichen, das weit, offen, abstrakt oder vom Gedanken des Mitgefühls und von der Energie des Wassers getragen ist. Mein Über-Ich ist das archaische Bild des Mystikers.
Mein Lebensziel: Herrscher/Herrscherin der Mitte.«

Begriffspaar: Maß und Stille.


      







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